Der 26. Dezember ist oft ein Wendepunkt, ja ein Zeitpunkt der Reflektion. An diesem Tag neigen sich die letzten Familienfeiern ihren lipidgeschwängerten und melassebehafteten Höhe- und zugleich Endpunkten zu. Der Christbaum und der Kühlschrank schütteln ihre letzten süßsalzigen Inhalte ab, wie ein mausernder Vogel sein Federkleid vom vergangenen Jahr. Die Abdomen zu sanften Hügeln angewachsen, einem Weingut in der Toskana gleich, sitzen wir in unserem regenbogenfarbenen Schloss aus Lego, Stricksocken und Teekannen und blicken voller Zufriedenheit zurück auf die Geschehnisse der vergangenen Tage. Auch wir Pfadfinder wollen uns also in diesem Moment der Muße und Demut Zeit nehmen und den diesjährigen Weihnachtstag Revue passieren lassen:
Aus der Geborgenheit unserer sicheren Heimstätten begaben wir uns hinaus ins grantelbartige Grau eines gerade angebrochenen Tages. Bewehrt einzig mit Schirm und Laterne fochten wir gegen mitunter erhebliche schwerkraftunterstützte Kondensationserscheinungen und die Tristesse dieses, zur Genugtuung eines Robert Hartlauers, leider völlig schneefreien Weihnachtsmorgens. Gleichsam einem Leuchtturm standen wir mit unseren Klapptischen und dem darauf behutsam platzierten gelblich-weißen Licht für ein kleines Fünkchen Hoffnung in einer teils etwas graustufigen Welt. Laterne für Laterne, Kerze für Kerze brachten wir das Friedenslicht in die Heime und Herzen vieler Vöcklabruckerinnen und Vöcklabrucker, die sich im Gegenzug dankbar und äußerst großzügig zeigten und mit ihrer Spende einen integralen monetären Beitrag leisteten, damit wir sämtlichen Lockdowns und Beschränkungen zum Trotz unsere Kinder-und Jugendarbeit in gleichbleibender Qualität weiterführen können.
Denn mit dem Wegfall von nahezu allen anderen wichtigen Einnahmequellen, wie Weihnachtsmarkt oder Scouting Day ist dies gerade eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten die -natürlich auch während Corona nicht wegfallenden- Kosten, etwa der Erhaltung von Heim und Pfadfinderbus, Pflege und Neuanschaffung von Material, sowie der Heimstundengestaltung, etwas abzufedern. Umso wichtiger war deshalb Euer Beitrag beim heurigen Friedenslicht und umso herzlicher wollen wir uns deshalb auch bei Euch für Eure Unterstützung und Euer Vertrauen bedanken.
Wir wünschen Euch noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022!