
In der neuesten Episode der RaRo Sommerlager: ein Leiter tritt der Napoleonischen Armee bei, die Jungs entdecken ihr inneres Kind am Strand und wir werden von den Briten beschenkt.
Dieses Jahr ging es für drei Leiter und vier RaRo an die Lagerplätze Camp de la Fresnaye und Scoutcentrum Zeeland, das erstere in Belgien und zweiteres in den Niederlanden.

Beginn fand die Reise montags um vier Uhr nachts am Pfadiheim. Dank eines gemeinsamen Packens am Freitag zuvor konnte bereits mit viertelstündiger Verspätung im Pfadibus losgefahren werden.
Die knapp zehnstündige Fahrt, begleitet von klassischer Musik und skurrilen True-crime Podcasts, verlief bis auf einige Lastwagen-induzierte Bremsungen reibungslos, sodass uns der belgische Pfadfinder Dennis am Camp de la Fresnaye früh nachmittags einweihen konnte.
Zelte aufbauen war nicht nötig, da uns eine Hütte bereitgestellt wurde. Der restliche Tag verlief dann entspannt mit einer Tour des Lagerplatzes, den wir allein beheimateten, und einer durch Niesel unterbrochenen Runde ums Feuer.
Für Dienstag machten wir nun einen kleinen Zeitsprung zurück zu Napoleon. Eingestimmt in den Tag durch die Kanonen aus Ouvertüre 1812 begann die Zeitreise mit einem Abstecher ins Waterloo Museum, direkt am damaligen Schlachtfeld. Nach einer einsichtsvollen Tour des Geländes, gekrönt durch eine Livedarstellung alter Gewehre und Kanonen, ging es dann zu Fuß zum nahegelegenen Bauernhof von Hougoumont.
Da unsere Mägen schon zu knurren begannen, fuhren wir daraufhin in die Stadt Waterloo selbst und entspannten uns mit einem Picknick im Park, gefolgt von einer kleinen Sportroutine und den Besuch der Church of Saint Joseph. Zurück am Lagerplatz ließen wir den Tag dann mit einer überaus lukrativen Runde DKD ausklingen.

Am Mittwoch ging es gemeinsam in die belgische Hauptstadt Brüssel. Die dortigen Klimazonen respektierend parkten wir außerhalb der Stadt und begaben uns auf eine U-Bahnfahrt zum Armeemuseum. Nachdem wir die umfangreiche Ausstellung alter Waffen, Rüstungen und Flugzeugen bewundert hatten, machten wir uns zu Fuß auf zum Zentrum Brüssels, den Grand Place.
Erstarkt durch den Genuss belgischer Pommes ging es dann auf eine Tour, auf der wir Sehenswürdigkeiten wie die alte Börse, in der nun ein Biermuseum beheimatet ist, die königlichen Galerien und einige der Wandmalereien und Kunstwerke bewunderten, für die Brüssel bekannt ist.
Nachdem alles viel schneller als erwartet zusammengepackt war, verabschiedeten wir uns am Donnerstag vom Camp de la Fresnaye und machten uns auf in die Niederlande.
Bevor wir allerdings die Landesgrenzen überschritten, statteten wir der Stadt Gent einen Besuch ab. Um energiereich in den Nachmittag zu starten, ließen wir uns eine allbekannte belgische Waffel schmecken. In der Grafenburg stießen wir dann auf eine weitere Pfadfindergruppe aus Northumberland, die uns freundlicherweise einige Abzeichen übergaben. Nach diesem glücklichen Treffen ließen wir uns die reiche (und zwischendurch arme) Geschichte von Gent in einer Führung erläutern, woraufhin wir die Stadt verließen, um unsere Reise weiterzuführen.
Unser Ziel war das Scoutcentrum Zeeland, welches während unserer Bleibe vorwiegend von Pfadis aus Deutschland beheimatet war. Nachdem alles umgeräumt und unsere Zelte aufgestellt waren, ließen wir den Tag gelassen ausklingen.

Freitag begann mit dem Putzen der Lagerplatz Klos, was jeden Tag einer anderen Gruppe beauftragt wurde. Erledigen konnten wir unsere Aufgabe schnell und so machten wir uns auf gen Norden zur Nordsee. Ursprünglich als Wanderung durch ein örtliches Naturgebiet geplant, stießen wir bald auf eine Wegblockade und so entschieden wir uns zu einer Barfußwanderung den Strand entlang.
Gestrandete Quallen ausweichend erreichten wir einen Badestrand nahe des Pfadibusses, auf dem die Wellen genossen werden konnten. Unser Bade- und Sandspielspaß wurde bald durch die kommende Flut gestört, der wir aber gelassen trotzten.

Samstag, unser letzter richtiger Lagertag, brachte uns in die nahegelegene Stadt Middelburg. Durch eine App-gesteuerte Schnitzeljagt folgten wir einem fliehenden Drogenhändlerdurch die Sehenswürdigkeiten der Stadt, bis wir schließlich rechtzeitig das Ziel erreichten. Unsere Performance im schnellen Rätsellösen brachte uns sogar unter die Top Ten der Teilnehmer.
Nach einem Picknick im Park und einem Souvenireinkauf machten wir uns wieder auf zum Lagerplatz, wo sich die mutigsten unter uns einer kurzen Kanufahrt stellten. Um uns Zeit am nächsten Morgen zu ersparen, bauten wir bereits am Abend schon die Zelte ab, woraufhin wir im Offenen übernachteten.
Sonntag morgens ging es schließlich zur Heimreise, die wir trotz der hohen Temperaturen heil überstanden
Für das Logbuch: Maximilian Schwächerl